Stadt moderieren

Begleiten – Gestalten

Der Stadt- und Regionalentwicklung kommt heute die Aufgabe zu, gesellschaftliche Entscheidungsprozesse an der „Basis” zu moderieren und umzusetzen. Sie ist der Fokus, in dem sich die Positionen von Politik und Verwaltung mit denen der Bürger und Bürgerinnen – wie auch umgekehrt – konfrontieren müssen. Die Bedürfnisse, die Erfahrungen, wie auch die Kompetenzen der Beteiligten hinsichtlich der Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensraumes sollten in den Planungsprozess integriert werden. Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkünfte wollen berücksichtigt werden. Und: alle müssen die Chance der Teilnahme am Prozess haben. Unser Ziel ist es, die beschriebenen Tätigkeiten gemeinsam mit den Beteiligten durchzuführen.

Quartiershandeln fördern

Das Quartiersmanagement vernetzt das vielfältige Engagement unterschiedlicher Akteure (Bewohner, Vereine, Wohnungsunternehmen, private Eigentümer, Gewerbetreibende, Religionsgemeinschaften, Bildungsträger, Polizei, Politik, Verwaltung etc.) und unterstützt Akteure bei der Umsetzung von Ideen und Projekten. Es leistet so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation im Quartier. Das Quartiersmanagement fördert und unterstützt bürgerschaftliches Engagement im Stadtteil und trägt zur Verbesserung des nachbarschaftlichen Miteinanders bei. Es bindet Bewohner und Bewohnerinnen in die Planung und Durchführung von Aktivitäten ein, wie z.B. Sauberkeits- oder Verschönerungsaktionen. Das Quartiersmanagement hilft Bewohnergruppen finanzielle Mittel für ihre Projekte zu akquirieren. Finanziert wird die Arbeit des Quartiersmanagement aus den Städtebauförderungsprogrammen:

Stadtumbau West
Die Städte der alten Bundesländer stehen vor einem wirtschaftlichen und demographischen Strukturwandel. Die Kommunen müssen auf diese Entwicklung vorbeugend städtebaulich reagieren. Im Jahr 2004 legte die Bundesregierung zur Unterstützung des kommunalen Handelns das Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West auf, damit die Kommunen sich frühzeitig auf die notwendigen Anpassungsprozesse einstellen können. Ziel ist die Herstellung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen auf der Grundlage von städtebaulichen Entwicklungskonzepten.

Soziale Stadt
Das Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale Stadt“ wurde 1999 ins Leben gerufen, um einer sozialen und räumlichen Polarisierung aktiv zu begegnen. Das Programm verfolgt einen integrativen Ansatz. Investitionen der Stadterneuerung in Gebäuden und Wohnungen, in Wohnumfeld und Infrastruktur werden durch Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Lebenslagen der Bewohnerschaft, wie etwa zur Ausbildung und Qualifizierung und zur sozialen Integration, ergänzt. Hierzu werden Förderprogramme gebündelt und insbesondere Wert auf das Zusammenwirken aller Akteure im Quartier, insbesondere auch die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger, gelegt. Ein aktives Quartiersmanagement unterstützt die Prozesse vor Ort.

Projektüberblick

Leerstände nutzen

Die Stadtentwicklung befasst sich in den letzten Jahren vor dem Hintergrund der demografischen und anderer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen vermehrt mit leerfallenden Wohnungen, Ladenlokalen und Gewerbeflächen. Dabei ist festzuhalten, dass Leerstände jeglicher Art unterschiedliche Konsequenzen für eine städtische Entwicklung haben. Die Wertentwicklung der Immobilien sinkt, das Image der jeweiligen Stadtteile nimmt ab und das allgemeine Lebensgefühl der Bewohner und Bewohnerinnen verschlechtert sich zusehends. Eine gute Lebensqualität für alle im Stadtteil zu erhalten ist eines der Ziele einer zukunftsorientierten städtischen Entwicklung. Im Rahmen verschiedenster Städtebauförderungsprogramme versuchen viele Kommunen seit einigen Jahren, diesem Trend der Leerstandsentwicklung etwas entgegenzusetzen.

Es wird nach Lösungen gesucht, wie Leerstände wiederbelebt oder auch zwischen- und umgenutzt werden können.

Alte Immobilien neu denken – für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadtteile.

Bei all diesen Überlegungen – im Hinblick auf Zwischennutzungen oder auch der Suche nach neuen Nutzungen – steht im Zentrum der Ansprache der Immobilien-Eigentümer.

Immer stellt sich die Aufgabe, den einzelnen Eigentümer zu bewegen, neue Wege mit seiner Immobilie zu gehen, eventuell zu investieren und neue Nutzungen damit möglich zu machen. „Aufsuchende Eigentümerarbeit“ ist dabei das Kerngeschäft dieser Beratungs- und „Lotsen“tätigkeit. Über die Organisation von Eigentümerforen können die Immobilienbesitzer dazu gewonnen werden, ihre Interessen zu vertreten aber auch ihre Verantwortung für den Stadtteil zu übernehmen.

Projektüberblick

Zwischennutzungsagentur Wuppertal (ZNA)

ZNA_Jahresbericht 2007-08Den Leerstand nutzen

Der Ölberg – Pilotquartier für den altersgerechten Umbau in Wuppertal
(Bundesmodellvorhaben Altersgerecht umbauen)